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      Leitbild

       

      Die Waldorfpädagogik gründet sich auf die Beobachtung und das Verstehen der Entwicklung des Kindes und Jugendlichen. Durch ihre besondere, entwicklungsorientierte Pädagogik fördert die Freie Waldorfschule Göttingen die Schüler und Schülerinnen nach ihren individuellen Möglichkeiten, so dass sie ihre Fähigkeiten im Sinne einer Selbsterziehung zunehmend auch selbst ausbilden und ihre Anlagen voll entfalten können. Da sich Didaktik und Methodik auf das Lebensalter und die Entwicklungsbedürfnisse der Schüler beziehen, werden Mädchen und Jungen gemeinsam in altershomogenen Jahrgangsklassen unterrichtet. 

      Der Unterricht ist ganzheitlich: Eine wissenschaftliche Grundhaltung, die künstlerische Gestaltung und spirituelle Offenheit sind wesentliche Elemente in allem Unterricht. Kognitive, künstlerische und praktische Lernfelder sind gleich gewichtet. In den naturwissenschaftlichen Fächern kommt der Betrachtung der Phänomene eine besondere Bedeutung zu. Fremdsprachen werden ab der ersten Klasse unterrichtet. Es gibt waldorfspezifische Fächer (wie z. B. Eurythmie) sowie eigene Förderangebote, je nach Entwicklungsstand, Leistungsfähigkeit und Begabung. Werteorientierung, die Ausbildung sozialer Fähigkeiten und die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit sind in unserer Schule wichtige Erziehungs- und Unterrichtsziele. 

      Die intensive Begegnung von Eltern, Lehrkräften, Schülern und Schülerinnen hat eine besondere Bedeutung für den Erziehungs- und Bildungsprozess. Die personelle Kontinuität als ein wichtiges Erziehungsprinzip verwirklichen wir unter anderem durch den täglichen Unterricht desselben Klassenlehrers über viele Jahre, durch feste Bezugspersonen über längere Zeiten sowie durch eine stabile Klassengemeinschaft. Ein gesundes Lernklima wird durch konzentriertes Arbeiten in Epochen sowie rhythmische Gliederung des Unterrichts ermöglicht. Der Unterricht orientiert sich an den vom Bund der Freien Waldorfschulen veröffentlichten Rahmenlehrplänen und Kompetenzbeschreibungen, die durch Forschung und Praxis evaluiert und weiterentwickelt werden. Die Freie Waldorfschule Göttingen bereitet ihre Schüler und Schülerinnen auf einen eigenen Waldorfabschluss sowie auf staatliche bzw. staatlich anerkannte Schulabschlüsse vor. Für die Lehrkräfte gibt es eine spezielle Ausbildung in Waldorfpädagogik. In der kreativen Ausgestaltung des Unterrichts sind sie frei; sie machen ihre Arbeit transparent und verantworten sie vor Kollegium und Eltern. Die Unterrichtsqualität wird evaluiert. Eine permanente Fortbildung ist Teil der pädagogischen Arbeit. In verschiedenen Modellprojekten werden die Methoden, die Schulstruktur und die Qualität der Waldorfschulen weiterentwickelt. 

      Die Freie Waldorfschule Göttingen ist wirtschaftlich und rechtlich eigenständig. Das Engagement und die Zusammenarbeit von Eltern und Lehrkräften sind die Grundlage der gemeinsamen pädagogischen und wirtschaftlichen Trägerschaft unserer Waldorfschule. Die Lehrkräfte beteiligen sich an der kollegialen Selbstverwaltung der Schule. Die Verantwortlichkeit für Prozesse und Entscheidungen ist klar definiert und transparent.